Vorstellungsgespräch online, erfolgreich dank guter Vorbereitung
Virtuelle Vorstellungsgespräche sind durch Corona 2020 zum Standard geworden. Wir von EVOJOB nutzen TEAMS von Microsoft für Online-Interviews und zum Kennenlernen unserer Kandidatinnen und Kandidaten. Das ortsunabhängige Gespräch bringt sowohl dem Personalberater wie auch dem Bewerbenden Vor- und Nachteile. Doch nur weil der Anfahrtsweg zum Termin entfällt, bedeutet das nicht weniger Vorbereitung für beide Seiten. In diesem Beitrag zeigen wir mögliche Stolperfallen für Bewerbende. Denn eine gründliche Vorbereitung ist die Grundlage für ein zielführendes Gespräch und schützt vor unliebsamen Überraschungen.
Mit drei Schritten meistern Sie Ihr Online-Vorstellungsgespräch mit Bravour
1. Recherche zum Unternehmen und zur Stelle
Was wissen Sie über Ihren zukünftigen Arbeitgeber? Fragen Sie Ihren Personalberater. Für welche Firma sucht der Personalberater? Hat er ein Exklusivmandat? Machen Sie sich schlau! Zahlen, Daten und Fakten geben Ihnen zusätzliche Sicherheit für den Erstkontakt mit Ihrem Personalberater. Mit passenden Fragen und Ergänzungen können Sie zusätzlich punkten. Normalerweise finden Sie auf der Website des Unternehmens alles Wissenswerte rund um die zukünftige Firma. Folgendes empfehlen wir abzuklären:
- Tätigkeitsgebiet? Auch über die ausgeschriebene Stelle hinaus.
- Wo ist der Hauptsitz? Besitzverhältnisse? Geschichte?
- Anzahl Mitarbeitende, Kennzahlen wie z. B. Umsatz?
- Mitbewerber? Position im Markt?
- Offene Stellen? Bewertungsportale?
- Presse? News?
Nach dieser Grundrecherche im Internet durchforsten Sie die sozialen Netzwerke: Hat das Unternehmen eine Firmenpräsenz auf LinkedIn, XING, Facebook, Instagram, YouTube oder TikTok? Wie aktiv ist das Social-Media-Team? Möglicherweise stossen Sie auf interessante Kommentare von Kunden, die Sie im Gespräch nützen können.
Ebenfalls lohnt sich der Besuch auf den persönlichen Profilen Ihrer Gesprächspartner. Der Profilbesuch zeigt Ihr Interesse an den Menschen, die Ihnen am Bildschirm gegenübersitzen werden. Vielleicht entdecken Sie gemeinsame Bekannte oder eine Ausbildung an derselben Schule? Die Erwähnung einer solchen Gemeinsamkeit zum richtigen Zeitpunkt kann Ihnen Sympathiepunkte einbringen. Vermeiden Sie ein Zuviel, damit kein Eindruck von Lobhudelei entsteht.
Was wollen sie über das Unternehmen und die Stelle wissen? Bereiten Sie entsprechende Fragen vor. Schreiben Sie einen Spickzettel für das Vorstellungsgespräch.
2) Vorbereitung – Die Tücken der Technik
Prüfen Sie einige Tage vor dem Bewerbungsgespräch die Zugangsdaten zum Meetingraum. So haben Sie die Möglichkeit, den Terminvereinbarenden rechtzeitig auf ein allfälliges Problem hinzuweisen. Setzen Sie sich an Ihren Computer und testen Sie die Technik und persönlichen Einstellungen:
Kamera: Richten Sie die Computerkamera auf Ihre Augenhöhe aus. Wenn Sie die Notebook-Cam einsetzen, stellen Sie Ihren Computer erhöht auf. Hierfür gibt es praktische Stehschreibtisch-Aufsätze für wenig Geld. Oder benutzen Sie einen Stapel Bücher. Sie führen das Gespräch mit dem Smartphone? Dann kommt ein Stativ zum Einsatz. Richten Sie den Blickwinkel Ihrer Kamera so aus, dass eine ausgewogene Bildkomposition von Hintergrund, Kopf und Schultern entsteht.
Ton: Sorgen Sie für eine gute Raumakustik, denn schlechter Ton ist anstrengend für die Gesprächsteilnehmer und lenkt vom Gesagten ab. Möblierte Zimmer, Teppiche und Stellwände dämpfen den Hall. Ob Sie mit einem Headset oder einem Tischmikrofon mit Lautsprecher arbeiten, ist Geschmackssache. Vermeiden Sie auf jeden Fall eine Rückkopplung. Sind Sie unsicher, ob die Tonqualität gut genug ist? Dann führen Sie mit einem Bekannten einen Test durch.
Licht: Beachten Sie den Lichteinfall. Tageslicht von vorne leuchtet Ihr Gesicht schön aus, demgegenüber ein Fenster im Rücken Ihren Kopf verdunkelt. Wenn Sie eine zusätzliche Lampe einsetzen, achten Sie auf störende Blendungen und Spiegelungen, beispielsweise in den Brillengläsern.
Hintergrund: Einige Videokonferenz-Programme ermöglichen das Hochladen eines persönlichen Hintergrundbilds oder stellen Headers zum Auswählen bereit. Je nach Branche kann ein hohes Mass an Individualität oder grafischem Geschick ein Plus sein, so dass ein persönlich gestalteter Background sinnvoll ist. Sie möchten eine echte Umgebung zeigen? In diesem Fall gilt aufräumen. Und zwar im gesamten Bereich, den die Kamera aufzeichnet. Womöglich lohnt sich der Einsatz einer Stellwand oder eines Rollups; diese leisten auch gute Dienste als Raumtrenner.
Software: Informieren Sie sich über das Programm, mit welchem das Meeting durchgeführt wird. Wo befindet sich der Chat, wie funktioniert eine Bildschirmübertragung? Möglicherweise ist ein Software-Update Ihrer lokalen Installation fällig?
Haltung: Zeigen Sie Selbstvertrauen. Stellen Sie beide Füsse auf den Boden, richten Sie den Oberkörper auf, ziehen Sie die Schultern nach hinten unten. Oder sind Sie der Typ, der sich im Stehen besser konzentrieren kann? Dann richten Sie Ihre Infrastruktur entsprechend ein.
3 ) Die Videokonferenz – Jetzt gilt’s ernst
2 Stunden vorher:
- Kleiden Sie sich geschäftsmässig, wählen Sie typengerechte Farben. Verzichten Sie auf Oberteile mit auffälligen Schriftzügen oder Mustern.
- Sitzt die Frisur?
- Präsentieren Sie sich kameragerecht.
- Reinigen Sie Ihre Brille, wenn Sie diese während des Meetings tragen werden.
1 Stunde vorher:
- Testen Sie die technischen Einstellungen gemäss Punkt 2.
- Bitten Sie Ihre Mitbewohner um Ruhe für die Zeit des Videocalls.
- Stellen Sie sicher, dass auch Ihre Haustiere nicht unerwartet ins Bild laufen.
15 Minuten vorher:
- Holen Sie ein Getränk, am besten Wasser, an Ihren Arbeitsplatz, ein bewährtes Mittel bei Hustenanfall und trockenem Hals. 😉
- Schliessen Sie die Türe, hängen Sie gegebenenfalls ein «Nicht-stören-Schild» auf.
- Stellen Sie Ihr Telefon/Smartphone auf lautlos.
- Wenn ein Screensharing geplant ist, bereiten Sie Ihre Dokumente und Bildschirme vor.
5 Minuten vorher:
- Loggen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten ins Meeting ein.
- Überprüfen Sie den Bildausschnitt Ihres Kamerabilds.
- Schalten Sie Bild und Ton aus, bis Ihr Gesprächspartner die Konferenz betritt.
- Gehen Sie ihre Notizen (Spickzettel) durch.
- Stellen Sie sich auf ein angenehmes, erfolgreiches Interview ein.
- Nervös? Schliessen Sie die Augen, atmen Sie zehnmal tief ein- und aus. Auch mit Stimmübungen lassen sich die Minuten vor dem Start überbrücken (unbedingt Bild und Ton noch ausschalten).
Los geht’s!
- Nehmen Sie eine selbstbewusste Haltung ein, lächeln Sie.
- Schalten Sie die Kamera und den Ton ein.
- Schauen Sie beim Sprechen direkt in Kamera, nicht zum Gesicht Ihres Gegenübers. So entsteht bei Ihrem Gesprächspartner der Eindruck, dass sie ihm in die Augen schauen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg. Sie schaffen das!